Papageien, Früchte des Urwalds, Ureinwohner und Affeninsel

Heute war schon wieder so frühes Wecken – 4:15 Uhr! Aber irgendwie klappt das frühe Aufstehen durchaus noch recht gut. Wir wollten Papageien beobachten beim Salzlecken. 5:00 Uhr war wieder Abmarsch in unseren Gummistiefeln in den Dschungel rein.

Nach ca. einer halben Stunde kamen wir an einer Beobachtungsstation für die Papageien an. Hier noch einmal die Differenzierung der exotischen Vögel: Aras haben einen langen Schwanz, Papageien sind unscheinbarer mit einem kurzen Schwanz. Dazu gibt es noch die _Sittiche, die uns allbekannten kunterbunten „Papageien“. Eine der kleineren Arten daon sind die Gelbscheitelamazonen, die bei uns in der Lodge leben.

Papageien werden übrigens gern von Greifvögeln und Schlangen gejagt.

Heute sahen wir vor allem den Goldwangenpapagei. Das Salzlecken ist für die Vögel überlebenswichtig. Sie neutralisieren mit damit giftige Pflanzen und Samen. Kompliziert ist es für die Papageien, wenn es lange regnet. Dann kommen sie nicht an den Felsen, offensichtlich, weil das Salz ausgespült wird. Nach zwei bis drei Tagen wird es aber dann langsam gefährlich, sie müssen die Nahrung neutralisieren.

Wir mussten nicht lange warten. Mindestens hundert Papageien kamen an den Lehmfelsen zum Salzlecken und krakeelten. Plötzlich schreckten sie mit lautem Geschrei auf und flogen eine Runde. Es sah toll aus, wie die augenscheinlich nur grünen Papageien plötzlich unter den Flügeln rote Federn zeigten.

Wir beobachteten auch Kolibris und Schwalben, die ihre Nester in der Salzleckerwand haben.

Auf dem Weg zurück machten wir noch einen Abstecher zu einem Aussichtsturm, der an einem Eisenbaum empor gebaut wurde. Der Turm hatte Aussichtsplattformen in 32 und 37 m Höhe. Bis zur ersten Plattform waren es 130 Stufen. Schon da war der Blick über den Urwald grandios. Ganz oben war ich dann hoch über dem Regenwald, eine schöne Aussicht! Von ganz oben konnte man sogar bis zum Fluss schauen. Es war beeindruckend.

Halb 8 waren wir dann wieder zurück, um 8 gabs Frühstück. Danach war noch etwas Zeit, ich trödelte und schrieb weiter am Blog. Halb 10 gings noch einmal los.

Wir fuhren ein Stück mit dem Boot auf unserem Tahdopata-Fluss und kamen zum Garten eines 94-jährigen Mannes, der noch immer auf seiner Plantage arbeitet. Beim Spaziergang über die Plantage lernten wir viele Pflanzen kennen. An einem Kakaobaum schlug Eduardo eine reife Schote ab und wir durften die Früchte kosten. Allerdings lutschten wir nur das weiße süße Fruchtfleisch um die Kakaobohne. Die Bohne selbst soll wohl ungenießbar sein.

Wir aßen Lima, Bananen, kauten Zuckerrohr, kosteten Ingwer, Rauhschalenzitrone und vieles mehr. Das schmeckte alles sehr lecker. Vor allem die Bananen schmecken hier richtig gut, wenn man sie reif vom Baum erntet. Und die Mangos natürlich!

Nach einer kleinen weiteren Bootsfahrt kamen wir zu einer einheimischen Familie.

Es begrüßten uns auch die Kinder der Familie. Erst wusste ich nicht, ob das größere Kind ein Junge und ein Mädchen ist, aber es klärte sich schnell auf. Die Mädchen tragen quergestreifte Stoffe und die Jungs längsgestreift. Damit war klar, das größere Kind war ein Junge, das kleinere Kind war das Mädchen Arlik.

Die Familie zeigte uns viel aus der Natur. Zum Beispiel gehen die Erwachsenen noch immer traditionell jagen. Sie haben dafür Pfeile und Bogen. Der Onkel der beiden Kinder zeigte eine gute Fertigkeit mit Pfeil und Bogen. Es gibt dabei für alle Tiere konkrete Pfeilspitzen. Hartholz von Palmen oder Bambusspitzen für Affen, Rebhühner oder gar größeres Getier, Metallspitzen für Fische.

Auch zeigten die Frauen, wie man Matten aus Palmenwedeln flechtet. Sie haben dabei eine enorme Fingerfertigkeit und flechten auch die Abschlusskanten mit tollen Mustern.

Auf dem Gelände bekamen wir auch noch ein Mittagessen. Fisch in Bananenblättern gedünstet mit einem Kloß aus Manjok.

Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Lodge fuhren wir noch zur Affeninsel.

Am ersten Abend erklärte mir ein Herr von einem Peru-Reiseveranstalter etwas enttäuscht, dass er auf der Insel keine Affen gesehen hätte. Mal schauen, was uns heute erwartet.

Maria hatte die ganze Sache jedoch im Griff. Mit entsprechenden Pfiffen und Bananen als Lockmittel kamen eine ganze Menge an Affen und fraßen uns fast aus der Hand. Es war lustig anzusehen, wie die Affen sich so langsam an uns heranpirschten und dann das Obst aus den Händen rissen.

Auf der Insel war ein richtig starker Urwald, wir liefen auf sehr schmalen Pfaden, teilweise sogar durch das Gestrüpp und es war sehr matschig uns schlammig auf den Wegen. Dank unserer Gummistiefel war das alles jedoch kein Problem. Allerdings hatten wir heute keine Stöcke, deshalb mussten wir vorsichtig laufen.

Wie allerdings andere so in den Urwald reinlaufen ist sehr wagemutig. Bei knallendem Sonnenschein hatten junge Eltern ihr schlafendes kleines Kind auf dem Arm und gingen barfuß dort rein. Mit den schlammigen Füßen streiften sie dann irgendwann kleine Schläppchen über und es kam, was kommen musste. Papa rutschte im Schlamm weg. Das kurzärmelig angezogene Baby schrie. Und aus einer anderen Reisegruppe kam uns ein Bikinimädchen mit Hulaketten entgegen. Wie leichtsinnig!

Im Allgemeinen hatten wir langärmelige Sachen an, zumindest aber lange Hosen. Auch wenn die Temperaturen weit über 30° waren und die Luftfeuchtigkeit bei fast 99% lag, irgendwann merkten wir nicht mehr, ob wir mehr oder weniger anhatten. Die Sachen waren eh klamm.

Nach der Rückkehr genoss ich noch den Pool und wir schwatzten beim Caipi oder Pisco sauer. Abendessen, Genuss der Wärme und der Geräusche des Urwalds – dann wieder zeitiges Schlafengehen.

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