Abschied vom Urwald

Heute nun schon der Abschied von der Lodge im Urwald. Ich wäre gern noch ein bissel in der wunderbaren Wärme geblieben, auch wenn es so feucht hier ist.

Heute war echt mal Ausschlafen angesagt – zumindest bis 6:30 Uhr 😉

Wir fuhren mit dem Boot zurück nach Maldonado, packten unsere Koffer um und fuhren noch auf den Markt von Maldonado. Dort gab es Früchte, Gewürze, Gemüse und viele Dinge, die man im Leben braucht – oder manches eben auch nicht 😉

Ich kaufte mir eine große Packung Paranüsse – für 10 Sol, das sind etwa 3 Euro. Hier waren sie total frisch und zu Hause hätte ich ein Vielfaches für die Menge gezahlt. Und wir kosteten einen Saft einer Frucht, deren Namen ich nicht verstand und damit nicht aufschreiben konnte. Er war aber sehr lecker!

Danach gings zum Flughafen. Wenn ich mir überlege, dass das neben dem Bootsverkehr die einzige Verbindung zur Außenwelt zu sein scheint und ein Haufen Touristen hierher kommen, staune ich, dass man mit solch einem kleinen Flughafen auskommt. Aber es scheint ja zu funktionieren.

Hier ist alles nicht ganz so scharf in der Kontrolle wie in Europa. Wir können unsere Wasserflaschen im Handgepäck behalten. Nur einer aus unserer Reisegruppe musste sein aufgegebenes Gepäck nochmals vorzeigen und seine Flasche Mückenspray wegwerfen. Da war ein Giftzeichen drauf, da gabs kein Erbarmen.

Der Flug nach Cusco war wieder grandios. Ich hatte zu meiner großen Freude wieder meinen Fensterplatz und kam vor lauter Stuanen kaum zum Schreiben am Blog. Erst hatte ich den Regenwald mit den vielen Flussläufen bewundert, dann kamen die Berge. Man hatte das Gefühl, dass der Flieger deutlich tiefer fliegt, weil die Entfernung zur Erde deutlich sichtbar weniger wurde.

Die Landung in Cusco war dann wieder etwas Besonderes. Mitten zwischen den Wohnhäusern geht der Flieger runter. Gerade das ist wohl nun langsam auch ein Problem. Da die Stadt immer größer wird, liegt der Flughafen mittlerweile mitten drin in der Stadt. Ausweichflächen gibt es nicht. Soooo viel gerade Strecken gibt’s in dem Hochland hier in 3400 m Höhe nicht. Deshalb wird man in Chinchero, ca. 40 Fahrminuten von Cusco, einen neuen Flughafen bauen.

Amüsiert habe ich mich wieder über die Größe des Flughafens. Das Kofferband ist genau an der Ausgangstür des Gebäudes. Man kann schnell mal rausgehen und nach dem Wetter schauen, bevor man wieder reingeht und den Koffer nimmt.

Unsere Reiseleiterin Anani, oder kurz Ana, begrüßte uns und wird in den kommenden Tagen unsere Begleiterin sein.

Zunächst blieben wir noch in Cusco und fuhren zum Christo Blanco, dem weißen Christus auf etwa 3600 m Höhe. Er erinnerte mich an den Christus in Rio. Man hatte von dort einen schönen Blick über Cusco, die alte Inka-Hauptstadt.

Cusco ist auch heute noch eine bedeutsame Stadt. Zum einen müssen die Machu Picchu-Besucher dort auf dem Flughafen landen und die Stadt hat ca. 500.000 Einwohner. Auch in Cusco ist die Erdbeben-Unsicherheit alltäglich und man versucht, durch entsprechende Bautechniken den Beben zu trotzen. Zum Beispiel nimmt man luftgetrocknete Lehmziegel als Baumaterial. Man kann jedoch damit nur bis zu zwei Etagen bauen. Mit gebrannten Ziegeln und Beton, dem sogenannten Adobé, kann man bis zu neun Stockwerken hoch bauen.

Nach dem Christus gings noch höher hinauf zum Sonnentempel, einer Inka-Anlage. Das war eine riesige Anlage, die jedoch nur noch aus Ruinen bestand. Man hatte in der Nach-Inka-Zeit viele Steine für die 15 Kolonialkirchen in der Stadt genutzt, sodass nunmehr nur noch die Fundamente übrig waren. Die Fundamente sind im ständigen Zickzack gebaut und sind dadurch erdbebensicher.

Die Gesamtanlage hat die Form eines Puma. Jedes Jahr im Juni ist hier das Sonnenwendenfest auf dem großen Hauptplatz. Auch der Papst war einstmals hier und sprach vor tausenden Anhängern.

Danach fuhren wir über einen Pass in etwa 3750 m in Richtung Urubamba-Tal, das Heilige Tal am Urubamba-Fluss.

Unterwegs fielen besondere Figuren auf den Dächern der Häuser auf. Diese Figuren setzen die Hausherren auf den Dachfirst und sie sind Glücksbringer. Glück für die Bewohner, Fruchtbarkeit und Gesundheit.

Plötzlich eröffnete sich die Einfahrt zum Urubamba-Tal. Dieser Blick ist faszinierend und majestätisch zugleich.

Unsere Fahrt nach Yucai ging ständig am Urubamba entlang. Felder mit Mais, Spargel und anderen Gemüsesorten zeigten die hohe Fruchtbarkeit des Bodens hier. Die Häuser waren alle sehr einfach undich fragte mich öfter, wo eigentlich ein Hotel sein könnte in diesen Dörfern im Tal. Mittlerweile wurde es dunkel und wir kamen letztendlich an einem unscheinbaren Haus an, an dem der Name unseres Hotels stand. Ich hatte mir die Hotels vorher nicht im Internet angeschaut, wusste also nicht, was auf mich zukam. Umso größer war die Verblüffung, als ich in den Hof des Hotels eintrat. Eine wunderschöne Anlage mit mehreren Höfen, reich mit Blumen bepflanzt und wunderschön gelegen vor einem hohen Berg. Damit habe ich nicht gerechnet.

Wir bezogen unsere Zimmer und trafen uns wieder zum Abendessen. Danach verschwanden die meisten in ihre Zimmer. Immerhin war morgen wieder frühes Aufstehen angesagt. Es geht zum Highlight unserer Reise, nach Machu Picchu.

 

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