Machu Picchu

Heute nun das Highlight unserer Reise – Machu Picchu!

Kurz nach 5 mal wieder aufstehen, um 6 Uhr Frühstück, 6:30 Uhr Abfahrt.

Morgens erstrahlte das Hotel bereits im tollsten Sonnenschein. Bekommen wir heute unser Wunschwetter für Machu Pichhu?

Mit dem Bus fuhren wir ca. eine halbe Stunde bis Ollantaybambo. Dort ist der Bahnhof für den Zug in Richtung Machu Picchu. Es ist übrigens die einzige Variante, in das Tal nach hinten zu fahren, es gibt keine Straße. Allerdings gibt es noch die Option, den Inka-Trail zu laufen.

Erschrocken war ich über den Ticket-Preis. 56 Dollar für die Hinfahrt! Zurück sogar 62 Dollar! Die Tickets sind personen- und platzgebunden. Ich hatte das Glück, einen tollen Fensterplatz – auch noch auf der „richtigen“ Seite – zu haben und genoss die Fahrt. Es ging immer am Urubamba-Fluß entlang, an Stromschnellen, herrlichsten Raftingstrecken, Brücken und immer mitten zwischen zwei Felswänden rechts und links. Insgesamt waren wir eine Stunde und 40 Minuten unterwegs, 110 km.

Unterwegs gibt es an bestimmten Kilometern einen Halt – wenn eben entsprechende Touristen eingebucht sind.

Am berühmtesten ist wohl der Kilometer 82. Da beginnt der Inka-Trail. Innerhalb von vier Tagen kann man den 47 km langen Inka-Weg laufen, der über mehrere Pässe geht. Maximal 500 Personen dürfen diesen Trail pro Tag gehen. In maximal 16er Gruppen mit Trägern, Guides und Köchen wandern die Touristen über einen 4200 m hohen Pass, danach wieder runter auf 3300 m, um dann wieder hoch auf 3900 m auf den Berg Machu Picchu zu wandern. Der Inka-Komplex ist dann auf 2400 m Höhe.

Am Kilometer 88 beginnt der etwas kürzere Trail mit drei Tagen Wanderung. Und am Kilometer 104 kann man aussteigen und in sieben Stunden zum Machu Picchu zu wandern.

Wir ziehen die bequemere Variante vor und fahren bis zur Endstation Aguas Calientes beim Kilometer 110 und steigen in den Bus um. Der bringt uns in ca. 30 Minuten über viele Serpentinen hoch zum Inka-Komplex. Die Strecke kann man übrigens auch erwandern. Meist über unzählige Stufen kann man die Serpentinen abkürzen.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind groß. Bereits im Vorfeld musste ich meine Daten an den Reiseanbieter geben für die Anmeldung für Machu Picchu. Unsere Bahntickets waren nur in Verbindung mit dem Reisepass gültig. Das wurde beim Einsteigen auch exakt kontrolliert und auf einer Liste abgehakt. Ebenso wurde der Pass beim Einlass für den Inka-Komplex mit dem personengebundenen Ticket geprüft. Gleich hinter dem Einlass gab es eine Besonderheit. Ebenso wie an vielen Sehenswürdigkeiten in Japan kann man sich hier einen Stempel abholen. Den darf man sogar in den Pass einstempeln.

Ich wusste nicht, was mich erwartet. Im Internet hatte ich einst gelesen, dass es verschiedene Tickets gibt. Werde ich den Inka-Komplex so sehen können, wie auf so vielen Bildern dargestellt?

Zunächst ging es viele Stufen aufwärts. Wir machten öfter Pause. Immerhin befinden wir uns auf 2400 m und steigen noch höher. Jegliche körperliche Bewegung wird da tatsächlich schnell zur Anstrengung. Ich fühlte mich jedoch gut, hatte auch keinerlei Luftprobleme. Allerdings hielt ich mich auch an die Regeln: viel trinken, nicht zu schnell laufen.

Was mich oben erwartete, übertraf meine Erwartungen. Vor mir breitete sich Machu Picchu in voller Größe aus. Ich war total begeistert und konnte mich weder satt sehen noch satt fotografieren. Ana, unsere Reiseleiterin sagte zwar immer, wir sollten noch warten und weitergehen, es kommt noch viel schöner. Ich mochte es kaum glauben.

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Nach weiteren gefühlten unendlich vielen Stufen waren wir ganz oben angelangt und damit auch der Blick auf die Gesamtanlage frei. Was für ein Anblick, was für ein Panorama, welch Energie, die von diesem Komplex ausgeht! Er liegt majestätisch vor dem Huayna-Picchu, dem Kleinen Berg. Diese Heilige Stadt der Inkas übt einen besonderen Reiz aus, die Atmosphäre ist überwältigend! Es ist einfach unbeschreibbar. Wir fotografierten viel und hatten einiges an Zeit, um alles wirken zu lassen.

Danach gingen wir tatsächlich runter in die Anlage und machten eine Führung durch den kompletten Inka-Komplex. Es war beeindruckend. Und es gab wunderschöne Fotomotive.

Gegen Ende des Rundgangs machte Ana mit uns noch ein Opferritual. Mit Kokablättern und Sprüchen gingen wir in uns und fühlten diese Stadt ganz nah. Das berührte mich sehr.

Am Ende des Rundgangs wollten alle zurückfahren. Ursprünglich war uns aber angeboten worden, dass noch freie Zeit ist zum selbständigen Erkunden der Anlage. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, noch einmal in Ruhe den Blick von oben zu genießen. Da noch genügend Zeit war, kletterte ich die vielen Stufen noch einmal hinauf und nutzte noch einmal eine halbe Stunde dieses Atmosphäre von Machu Picchu nur für mich. Es war ergreifend.

Wir erlebten Machu Picchu bei tollstem Wetter. Allerdings ändert sich dort das Wetter von einer Sekunde zur anderen. Wir stehen im strahlenden Sonnenschein, während sich Wolken über Huaynu-Picchu zusammenbrauen. Es donnert und grollt, aber es gibt keinen Regen. Im nächsten Moment tröpfelt es und man fragt sich, wo eigentlich die Regenwolken sind.

Man kennt dieses Bild von Machu Picchu, aber es ist beeindruckend, faszinierend und traumhaft, das dann mit eigenen Augen zu sehen.

Als ich dann einen letzten Blick auf den Komplex warf und zurück ging, erwarte mich draußen etwas Verblüffendes. Es standen unendlich viele Menschen an. Aber wofür eigentlich? Vor mir stand ein Bus fast abfahrbereit, aber der vordere Beifahrerplatz war noch frei. Ich sprang also zum Bus, der Einweiser winkte mir noch, aber der Busfahrer schloss die Tür vor meiner Nase. Nanu, was war das? Dann machte der Guide noch einmal diese Handbewegung und da wurde es mir klar. Er winkte mich zum Ende der Schlange, die für die Rückfahrt anstand. Oh je, nur gut, dass ich genügend Zeit eingeplant hatte. Ich stand 35 Minuten an, bis ich einen Platz im Bus bekommen habe. Es gab nie eine Gefahr, dass ich den Zug nicht schaffen könnte.

Unten trafen wir uns alle wieder am vereinbarten Treffpunkt, Ana war sichtlich froh, dass ich pünktlich da war und wir fuhren zurück. Fast zwei Stunden Fahrt, es wurde bereits dunkel.

Übrigens bietet man auf der Fahrt ein Getränk und einen kleinen Snack inclusive an. Ich trank mal Inka-Cola. Sie ist gelb und reichlich süß. Aber sie schmeckt recht gut.

Zurück im Hotel gab es noch einen Pisco Sauer als Absacker, dann fiel ich schon weit vor 10 ins Bett. Der Tag war wunderschön, aber eben auch anstrengend.

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