Cusco – die frühere Inka-Hauptstadt

Heute war mal wieder normales Aufstehen. Um 9:00 Uhr gings los mit Ana auf Stadtrundgang.

Zuerst besuchten wie den Tempel Qorikancha – übersetzt heißt der in etwa: strahlendes Gold.

Der Name kommt daher, dass die Mauern früher alle vergoldet waren. Auch hier wieder Inka-Kultur pur. Die originalen Mauern sind alle ohne Fugenmasse gebaut. Warum auch? Die Steine sind so glatt geschliffen, dass sie regelrecht plan aufeinanderliegen. Wie die Technik dafür war, sahen wie in der Kirche. Die Seine wurden besonders bearbeitet und dann wie Legosteine zusammengebaut. „Inka-Lego“ sozusagen. Die restaurierten Mauern wurden allerdings mit Zementfugen gebaut. Irgendwie gab es wohl eine besondere Technik, dass bei den früheren Mauern nicht mal ne Stecknadel zwischen die Steine passte, so genau waren die plan geschliffen.

Auch die Fenster und Türen sind alle trapezförmig gebaut. Erdbebensicher eben.

In einigen Räumen durfte man nicht fotografieren. Die Rosenkranzmadonna zum Beispiel auch nicht. Allerdings hatte ich das Verbotszeichen nicht wahrgenommen und war ganz erschrocken über die Reaktion einiger um mich Stehender und des Wachmanns. Aber es war alles gut. Ich hielt mich natürlich nun umso aufmerksamer an die Regeln. 😉

Zum Ende der Inka-Zeit übernahmen die Konquistadoren die ganzen Kirchen und Tempel und es begann die Kolonialzeit. Damit endete 1532 auch die Inka-Kultur. Dieser „Tempel“ wurde zu einer Kolonialkirche.

Als nächstes gingen wir zum Hauptplatz, den wir ja schon vom Vorabend kannten. Dort ging es in die riesige Kathedrale. Leider war dort das Fotografieren verboten.

Diese Kathedrale beeindruckte mich sehr. Sie hatte eine Bauzeit von 94 Jahren! Und es war nicht nur eine einzige Kirche. Es hingen mehrere Kirchenschiffe aneinander. Aber schon der erste Einblick verblüffte mich. Diese Größe! Das viele Gold! Eben so richtig Barock.

Die Verblüffung blieb weiter bei jeder „Teil“-Kirche.

Ganz besonders bestaunte ich einen Barockaltar, der aus Zedernholz gebaut war.

Auch ein riesiges Chorgestühl, das aus Ebenholz und Zedernholz gebaut war, beeindruckte mich. 42 Heilige waren dort als Schnitzarbeit eingearbeitet und viele Schnitzarbeiten mehr.

Mit einem Augenzwinkern machte uns Ana auf einen ganz besonderen Schutzpatron aufmerksam. Alle und Jeder hat hier in Peru einen Schutzpatron. Es gibt auch einen für Cusco, den Herren des Erdbebens, der als brauner Jesus dargestellt wird. Der Heilige Hieronymus ist jedoch der Schutzpatron der Reiseleiter. Er hatte einst die Bibel in viele Sprachen übersetzt, deshalb die Beziehung zu den Reiseleitern. Auf einem angebrachten Schild sind die Reiseleiter aufgeführt, auch unsere Anani Tarraga.

Nach der Kathedrale gings zum Zentralmarkt. Das heißt, unser Busfahrer holte uns ab und fuhr uns ein kleines Stück mit dem Bus gekonnt durch die engen Gassen der Stadt.

Im Zentralmarkt gabs alles! Frischemarkt mit Fleisch, Brot, Gemüse, Obst, Kräutern und vielem mehr, Souvenirmarkt wie schon bekannt, weitere Stände des täglichen Bedarfs und es gab Verpflegungsstände. Dort gab es verschiedene Essen, Kaffee, Säfte und alles was so das Herz noch begehren könnte.

Nach einem gemeinsamen Rundgang verabschiedete sich Ana von uns bis übermorgen und wir hatten nun eineinhalb Tage Freizeit.

Warum so viel, das erschloss sich uns nicht. Einzige Erklärungsmöglichkeit: Gewöhnung an die Höhe. Ansonsten hätte ich lieber einen Erholungstag mehr im Urwald gehabt.

Nun gut, wir bummelten noch etwas über den Markt. Die Suppen sahen so lecker aus, die mussten wir probieren. Und sie schmeckte echt lecker! Für 5 Sol (ca. 1,30 €) – ich glaube sogar, dass da ein richtig dicker Touri-Aufschlag drauf war, andere bezahlten nur 3 Sol – hatten wir eine richtig gute Gemüsesuppe mit Nudeln und einem Hähnchenschenkel.

Danach wollten wir einen Kaffee. Ana hatte uns einen Stand empfohlen. Allerdings waren wir erst mal fassungslos, was uns dort erwartete. Wir bekamen ein großes Glas mit heißem Wasser und dazu einen tiefschwarzen Sud, den wir da reinschütten sollten. Offensichtlich fanden wir nicht das richtige Maß für das Mischungsverhältnis, auch gab es keine Milch. Dieser „Kaffee“ schmeckte einfach scheußlich! Aber es war einfach mal eine gute Erfahrung. Eben andere Länder, andere Sitten. Dafür gingen wir zu einem nächsten Stand, an dem es frisch gepresste Säfte gab. Mit einem Mango-Saft, der ungemein lecker schmeckte – vertrieben wir uns den grässlichen Kaffeegeschmack. Nett war ja, dass uns die Saftmixerinnen noch den Rest nachgossen, der im Mixer war.

Vor dem Markt sah ich übrigens noch einen Schuhputzer. Eigentlich wollte ich ja unbedingt einen kleinen Jungen als Schuhputzer finden, aber da wurde ich in ganz Peru nicht fündig. Gut, ein Mann war ja auch was. 😉

Wir bummelten dann zurück, schauten noch in einen Schuhladen rein und gingen dann ins Hotel.

Ich gönnte mir noch zwei Stündchen Erholung und Ruhe. Es tat gut!

Wir waren zu 18:00 Uhr wieder verabredet, wollten noch einmal in den Pub. Ich freute mich auf das Guinnes. Gerde hatten wir unser Bier auf dem Tisch, da kam dich unsere Schweizer Bekannte mit einem strahlenden Hallo an den Tisch. Das war ja fast wie verabredet! Wir plauschten noch eine Weile und Judith erzählte einige Storys von ihrem Trip durch den amerikanischen Kontinent. Man konnte ihr ewig zuhören. Sie schreibt übrigens auch Reiseblog. Ist ja auch wirklich sinnvoll bei solch einer Wahnsinnsreise! Und er ist sehr lesenswert! Mit einem lokalen Schwarzbier „Zenith“ beschlossen wir den Abend. Schließlich musste Judith morgens 5:00 Uhr raus. Der Guide holt sie ab für die Wandertour auf den Machu Picchu. Ich bin gespannt, was sie im Blog so dazu schreiben wird. Zum Nachlesen hier der Link.

Kurz nach 8 waren wir wieder im Hotel, wir hatten zwar noch ein Flascherl Wein stehen, aber irgendwie waren wir KO und gingen ins Bett. Ab morgens gegen 5 ist ja auch wieder Krach auf meiner Straße vor meinem Fenster.

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